Bausteine des Hochwasserschutzes
Ein effektiver und optimaler Hochwasserschutz lässt sich über die Kombination der folgenden drei Handlungsfelder erreichen:
- Hochwasservorsorge
- Natürlicher Wasserrückhalt
- Technischer Hochwasserschutz
Hochwasservorsorge bedeutet, sich auf die Risiken oder Gefahren eines über die Bemessung des technischen Hochwasserschutzes hinausgehenden oder extremen Hochwassers einzustellen durch die Vermeidung von Bebauung durch Festsetzung von Überschwemmungsgebieten (Flächenvorsorge), durch die Anpassung vorhandener Bebauungen an die Hochwassergefahr (Bauvorsorge), durch Verhaltensmaßnahmen und Vorkehrungen der Eigenvorsorge auf Basis einer guten Hochwasservorhersage (Verhaltensvorsorge) oder durch finanzielle Eigenvorsorge zum Beispiel über Versicherungen (Risikovorsorge).
Maßnahmen des natürlichen Wasserrückhalts sorgen dafür, dass auf der Fläche der Einzugsgebiete und in den Gewässern und Auen sich sammelnde Wasser am sofortigen Abfließen zu hindern. So führt beispielsweise die Renaturierung von Gewässern, die mit einer Laufverlängerung verbunden ist, zur Abnahme der Fließgeschwindigkeit und der Verbesserung der Infiltration des Wassers in das Grundwasser. Auch Deichrückverlegungen fördern den natürlichen Wasserrückhalt durch Wiederanbindung von Auen und tragen zu einer Entschärfung von Hochwasser durch Absenkung des Wasserspiegels und Reduktion der Fließgeschwindigkeiten bei.
Zu den Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes zählen unter anderem Deiche und Schutzwände, die einen unmittelbaren, aber nicht absoluten Schutz für Anlieger und Flächen vor Hochwasser bieten. Weitere technische Maßnahmen mit einer zusätzlichen Speicher- oder Rückhaltefunktion zur Reduzierung des Abflusses beziehungsweise Wasserstands bei Hochwasser sind Hochwasserrückhaltebecken, Talsperren und Flutpolder. Die Havelpolder sind dieser Art von Maßnahmen zuzuordnen und bieten eine sehr wirksame Ergänzung des Hochwasserschutzes durch Deiche und Schutzwände.
Wie wirken technische Maßnahmen zum Hochwasserrückhalt?
Grundsätzlich besteht bei Hochwasser die Möglichkeit durch verschiedene Maßnahmen, Rückhalt zu schaffen, um den Hochwasserscheitel zu kappen. Dazu kommen die folgenden Maßnahmen am Elbehauptstrom und den Nebenflüssen zum Einsatz.
Talsperren
Talsperren üben verschiedene Funktionen aus. Sie können der Trinkwasserversorgung, Energiegewinnung der Niedrigwasseraufhöhung zur Unterstützung der Schifffahrt sowie dem Hochwasserrückhalt dienen. Bei Hochwasser werden die Hochwasserwellen im Speicher zurückgehalten. Die Wasserabgabe wird dabei so weit gedrosselt, dass das Wasser flussabwärts schadlos abfließen kann. Im Elbegebiet befinden sich Talsperren insbesondere an den Zuflüssen im Oberlauf der Elbe in der Tschechischen Republik, an der Saale sowie weiteren Zuflüssen der Elbe und halten große Wassermengen im Hochwasserfall zurück und tragen so maßgeblich zur Entlastung der Elbe bis in den Unterlauf bei.
Hochwasserrückhaltebecken
Hochwasserrückhaltebecken werden im direkten Verlauf der Flüsse oder alternativ angrenzend im Nebenschluss angelegt. Sie können einen Teil des Hochwassers zurückhalten und geben das Wasser dann später gedrosselt wieder ab. Da sie nicht ständig mit Wasser gefüllt sind, ist in ihnen eine landwirtschaftliche Nutzung, meist eine Grünland-Bewirtschaftung, möglich.
Hochwasserrückhaltebecken sind im Elbegebiet vorrangig in Nebengewässern zum Beispiel im Erzgebirge eingerichtet, um bei Hochwasser direkt in den Oberläufen der Gewässer für Rückhalt zu sorgen und den Abfluss zu drosseln.
Polder
Polder sind zum Schutz vor Überflutungen eingedeichte Niederungsflächen und zugleich ein Beispiel für Hochwasserrückhaltebecken im Nebenschluss, die nicht ständig vom Gewässer durchflossen werden. Flutungspolder stehen speziell bei (Extrem-) Hochwasser als Rückhalteraum zur Verfügung und werden weiterhin unterschieden in ungesteuerte und gesteuerte Polder. Ungesteuerte Polder sind in der Regel Überlaufpolder, die über einen Überlaufdeich oder eine Überlaufschwelle bereits bei kleinen und mittleren Hochwassern ungesteuert geflutet werden. Gesteuerte Flutungspolder werden bestimmungsgemäß nur bei extremen Hochwassersituationen über Wehre beziehungsweise Einlassbauwerke geöffnet und gesteuert. Sie helfen, indem das zur Verfügung stehende Volumen zur Kappung des Scheitels eingesetzt wird. Damit lassen sich die Wasserstände unterhalb des Poldereinlasses schnell und effektiv senken.
Ein effektiver und optimaler Hochwasserschutz lässt sich über die Kombination der folgenden drei Handlungsfelder erreichen:
- Hochwasservorsorge
- Natürlicher Wasserrückhalt
- Technischer Hochwasserschutz
Hochwasservorsorge bedeutet, sich auf die Risiken oder Gefahren eines über die Bemessung des technischen Hochwasserschutzes hinausgehenden oder extremen Hochwassers einzustellen durch die Vermeidung von Bebauung durch Festsetzung von Überschwemmungsgebieten (Flächenvorsorge), durch die Anpassung vorhandener Bebauungen an die Hochwassergefahr (Bauvorsorge), durch Verhaltensmaßnahmen und Vorkehrungen der Eigenvorsorge auf Basis einer guten Hochwasservorhersage (Verhaltensvorsorge) oder durch finanzielle Eigenvorsorge zum Beispiel über Versicherungen (Risikovorsorge).
Maßnahmen des natürlichen Wasserrückhalts sorgen dafür, dass auf der Fläche der Einzugsgebiete und in den Gewässern und Auen sich sammelnde Wasser am sofortigen Abfließen zu hindern. So führt beispielsweise die Renaturierung von Gewässern, die mit einer Laufverlängerung verbunden ist, zur Abnahme der Fließgeschwindigkeit und der Verbesserung der Infiltration des Wassers in das Grundwasser. Auch Deichrückverlegungen fördern den natürlichen Wasserrückhalt durch Wiederanbindung von Auen und tragen zu einer Entschärfung von Hochwasser durch Absenkung des Wasserspiegels und Reduktion der Fließgeschwindigkeiten bei.
Zu den Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes zählen unter anderem Deiche und Schutzwände, die einen unmittelbaren, aber nicht absoluten Schutz für Anlieger und Flächen vor Hochwasser bieten. Weitere technische Maßnahmen mit einer zusätzlichen Speicher- oder Rückhaltefunktion zur Reduzierung des Abflusses beziehungsweise Wasserstands bei Hochwasser sind Hochwasserrückhaltebecken, Talsperren und Flutpolder. Die Havelpolder sind dieser Art von Maßnahmen zuzuordnen und bieten eine sehr wirksame Ergänzung des Hochwasserschutzes durch Deiche und Schutzwände.
Wie wirken technische Maßnahmen zum Hochwasserrückhalt?
Grundsätzlich besteht bei Hochwasser die Möglichkeit durch verschiedene Maßnahmen, Rückhalt zu schaffen, um den Hochwasserscheitel zu kappen. Dazu kommen die folgenden Maßnahmen am Elbehauptstrom und den Nebenflüssen zum Einsatz.
Talsperren
Talsperren üben verschiedene Funktionen aus. Sie können der Trinkwasserversorgung, Energiegewinnung der Niedrigwasseraufhöhung zur Unterstützung der Schifffahrt sowie dem Hochwasserrückhalt dienen. Bei Hochwasser werden die Hochwasserwellen im Speicher zurückgehalten. Die Wasserabgabe wird dabei so weit gedrosselt, dass das Wasser flussabwärts schadlos abfließen kann. Im Elbegebiet befinden sich Talsperren insbesondere an den Zuflüssen im Oberlauf der Elbe in der Tschechischen Republik, an der Saale sowie weiteren Zuflüssen der Elbe und halten große Wassermengen im Hochwasserfall zurück und tragen so maßgeblich zur Entlastung der Elbe bis in den Unterlauf bei.
Hochwasserrückhaltebecken
Hochwasserrückhaltebecken werden im direkten Verlauf der Flüsse oder alternativ angrenzend im Nebenschluss angelegt. Sie können einen Teil des Hochwassers zurückhalten und geben das Wasser dann später gedrosselt wieder ab. Da sie nicht ständig mit Wasser gefüllt sind, ist in ihnen eine landwirtschaftliche Nutzung, meist eine Grünland-Bewirtschaftung, möglich.
Hochwasserrückhaltebecken sind im Elbegebiet vorrangig in Nebengewässern zum Beispiel im Erzgebirge eingerichtet, um bei Hochwasser direkt in den Oberläufen der Gewässer für Rückhalt zu sorgen und den Abfluss zu drosseln.
Polder
Polder sind zum Schutz vor Überflutungen eingedeichte Niederungsflächen und zugleich ein Beispiel für Hochwasserrückhaltebecken im Nebenschluss, die nicht ständig vom Gewässer durchflossen werden. Flutungspolder stehen speziell bei (Extrem-) Hochwasser als Rückhalteraum zur Verfügung und werden weiterhin unterschieden in ungesteuerte und gesteuerte Polder. Ungesteuerte Polder sind in der Regel Überlaufpolder, die über einen Überlaufdeich oder eine Überlaufschwelle bereits bei kleinen und mittleren Hochwassern ungesteuert geflutet werden. Gesteuerte Flutungspolder werden bestimmungsgemäß nur bei extremen Hochwassersituationen über Wehre beziehungsweise Einlassbauwerke geöffnet und gesteuert. Sie helfen, indem das zur Verfügung stehende Volumen zur Kappung des Scheitels eingesetzt wird. Damit lassen sich die Wasserstände unterhalb des Poldereinlasses schnell und effektiv senken.
Die Havelpolder sind ein gesteuertes System von Flutungspoldern, die bei großem oder extremem Hochwasser der Elbe zum Einsatz kommen mit dem Ziel die Elbanlieger unterhalb der Havelmündung bei Hochwasser zu entlasten. Die Steuerung der Flutung erfolgt über die Wehrgruppe Quitzöbel.
Die Havelpolder sind ein gesteuertes System von Flutungspoldern, die bei großem oder extremem Hochwasser der Elbe zum Einsatz kommen mit dem Ziel die Elbanlieger unterhalb der Havelmündung bei Hochwasser zu entlasten. Die Steuerung der Flutung erfolgt über die Wehrgruppe Quitzöbel.