Elemente des präventiven Hochwasserschutzes
Die Havelpolder sind ein gesteuertes System von Flutungspoldern, die bei großem Hochwasser der Elbe zum Einsatz kommen mit dem Ziel, die Elbanlieger bei Hochwasser zu entlasten. Sie liegen linkerhand und rechterhand der Havel in den Ländern Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Die Steuerung des Flutungsvorgangs erfolgt über die Wehrgruppe Quitzöbel.
Die Einrichtung der Havelpolder Mitte des 20. Jahrhunderts war eine Konsequenz der Abriegelung der Havelmündung mit dem Bau der Wehrgruppe Quitzöbel. Der dadurch verursachte Verlust an natürlichen Überschwemmungsgebieten in der Havelniederung bewirkte eine Erhöhung der Hochwasserscheitel für die Unterlieger an der Elbe, die über das geschaffene Rückhaltevermögen der Havelpolder teilweise ausgeglichen werden kann. In Brandenburg umfassen die Polder eine Fläche von 6.100 Hektar, in Sachsen-Anhalt 4.600 Hektar. Insgesamt besitzen sie ein Fassungsvermögen von 125 Millionen Kubikmetern. Zusammen mit dem Havelschlauch mit einem Rückhaltevermögen von 161 Millionen Kubikmetern können im Hochwasserfall insgesamt maximal 286 Millionen Kubikmeter Wasser aufgenommen werden. Eine Festsetzung als Überschwemmungsgebiete erfolgte bereits zu DDR-Zeiten.