Geschichte der Havelpolder

Wehrgruppe Quitzöbel Hochwasser 2013 © Steffen Bohl

Die Geschichte des Hochwasserschutzes an der unteren Havel beginnt mit der sukzessiven Aufschüttung kleiner Wälle durch Anwohner und Bauern. Über die Jahrhunderte wurden die Deiche höher und die eingedeichten Flächen größer. Ab 1880 kam es wiederholt zu hohen Wasserständen, die starke Schäden in der Havelniederung verursachten, 1888 besonders gravierend. Der Havelabfluss war bei Elbhochwasser nicht mehr gewährleistet, es kam regelmäßig zu Rückstau aus der Elbe in die niedriger gelegene Havelniederung. Schließlich wurden in den 1890er Jahren Planungen zur Verlegung der Havelmündung und zur Melioration der Havelniederung in Angriff genommen.

1904 wurde auf Grund zahlreicher Beschwerden wegen der langen Überstauung das Gesetz zur „Verbesserung der Vorflut- und Schifffahrtsverhältnisse“ von der Königlich Preußischen Staatsregierung erarbeitet und vom Kaiser genehmigt. Damit sollte eine beschleunigte Hochwasserabführung, die Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen, die Senkung der Wasserstände bei Hochwasser und verbesserte Bedingungen für die Landwirtschaft durch die Trockenlegung der Flächen bis spätestens 1. Juli eines jeden Jahres gewährleistet werden.

Die natürliche Havelmündung wurde zunächst um 1,5 Kilometer flussabwärts verlegt. Später schloss sich der Bau des Gnevsdorfer Vorfluters an, der die Havelmündung um weitere 7 Kilometer flussabwärts verlegte, um so die Wasserstände in Havelberg im Hochwasserfall der Elbe um bis zu 150 Zentimeter zu senken. Hinzu kam die Errichtung der Wehre bei Quitzöbel (1937) und Neuwerben (1954), das zusammen mit dem Durchstich- und dem Altarmwehr die Wehrgruppe Quitzöbel bildet. Vor dem Bau der Wehre staute das Elbwasser in die Havelniederung oftmals bis nach Rathenow zurück.

In den 1930er Jahren wurde die Errichtung der Polder begonnen und 1955 weitestgehend abgeschlossen. In den 1970ern wurde schließlich der heutige Ausbauzustand erreicht.

Mit der Verlegung der Havelmündung über den Gnevsdorfer Vorfluter flussabwärts und dem Bau der Wehrgruppe Quitzöbel wurde die Untere Havel vom Hochwassergeschehen der Elbe abgetrennt. Ziel war der Schutz der Havelniederung vor regelmäßigen Überflutungen durch Elbhochwasser und einer ganzjährigen hochwasserfreien Bewirtschaftung der vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies hatte jedoch eine Verschärfung der Hochwassergefahr durch eine Erhöhung der Hochwasserscheitel für die Unterlieger an der Elbe zur Folge. Der durch die Havelpolder zusätzlich geschaffene Retentions- (oder Rückhalte-) raum sorgte für einen gewissen Ausgleich der verloren gegangenen Überschwemmungsgebiete in der Havelniederung. Die im Hochwasserfall geflutete Havelniederung und die Polder bringen eine spürbare Entlastung für die Elbunterlieger.

Die Wasserbaumaßnahmen an der Elbe und Havel wurden nach dem zweiten Weltkrieg in der DDR durch Meliorationskombinate intensiv weiterbetrieben und erst um 1980 abgeschlossen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Optimierung der Landnutzung im Sinne der Autarkie der DDR-Landwirtschaft.

In Folge der Wiedervereinigung fand ab 1990 ein Paradigmenwechsel statt. Der Fokus lag nun darauf, sowohl die Belange der Landwirtschaft und des Naturschutzes als auch den Schutz der Elbunterlieger vor Hochwasser in Einklang zu berücksichtigen.  

Wehrgruppe Quitzöbel Hochwasser 2013 © Steffen Bohl

Die Geschichte des Hochwasserschutzes an der unteren Havel beginnt mit der sukzessiven Aufschüttung kleiner Wälle durch Anwohner und Bauern. Über die Jahrhunderte wurden die Deiche höher und die eingedeichten Flächen größer. Ab 1880 kam es wiederholt zu hohen Wasserständen, die starke Schäden in der Havelniederung verursachten, 1888 besonders gravierend. Der Havelabfluss war bei Elbhochwasser nicht mehr gewährleistet, es kam regelmäßig zu Rückstau aus der Elbe in die niedriger gelegene Havelniederung. Schließlich wurden in den 1890er Jahren Planungen zur Verlegung der Havelmündung und zur Melioration der Havelniederung in Angriff genommen.

1904 wurde auf Grund zahlreicher Beschwerden wegen der langen Überstauung das Gesetz zur „Verbesserung der Vorflut- und Schifffahrtsverhältnisse“ von der Königlich Preußischen Staatsregierung erarbeitet und vom Kaiser genehmigt. Damit sollte eine beschleunigte Hochwasserabführung, die Verbesserung der Schifffahrtsbedingungen, die Senkung der Wasserstände bei Hochwasser und verbesserte Bedingungen für die Landwirtschaft durch die Trockenlegung der Flächen bis spätestens 1. Juli eines jeden Jahres gewährleistet werden.

Die natürliche Havelmündung wurde zunächst um 1,5 Kilometer flussabwärts verlegt. Später schloss sich der Bau des Gnevsdorfer Vorfluters an, der die Havelmündung um weitere 7 Kilometer flussabwärts verlegte, um so die Wasserstände in Havelberg im Hochwasserfall der Elbe um bis zu 150 Zentimeter zu senken. Hinzu kam die Errichtung der Wehre bei Quitzöbel (1937) und Neuwerben (1954), das zusammen mit dem Durchstich- und dem Altarmwehr die Wehrgruppe Quitzöbel bildet. Vor dem Bau der Wehre staute das Elbwasser in die Havelniederung oftmals bis nach Rathenow zurück.

In den 1930er Jahren wurde die Errichtung der Polder begonnen und 1955 weitestgehend abgeschlossen. In den 1970ern wurde schließlich der heutige Ausbauzustand erreicht.

Mit der Verlegung der Havelmündung über den Gnevsdorfer Vorfluter flussabwärts und dem Bau der Wehrgruppe Quitzöbel wurde die Untere Havel vom Hochwassergeschehen der Elbe abgetrennt. Ziel war der Schutz der Havelniederung vor regelmäßigen Überflutungen durch Elbhochwasser und einer ganzjährigen hochwasserfreien Bewirtschaftung der vorwiegend landwirtschaftlich genutzten Flächen. Dies hatte jedoch eine Verschärfung der Hochwassergefahr durch eine Erhöhung der Hochwasserscheitel für die Unterlieger an der Elbe zur Folge. Der durch die Havelpolder zusätzlich geschaffene Retentions- (oder Rückhalte-) raum sorgte für einen gewissen Ausgleich der verloren gegangenen Überschwemmungsgebiete in der Havelniederung. Die im Hochwasserfall geflutete Havelniederung und die Polder bringen eine spürbare Entlastung für die Elbunterlieger.

Die Wasserbaumaßnahmen an der Elbe und Havel wurden nach dem zweiten Weltkrieg in der DDR durch Meliorationskombinate intensiv weiterbetrieben und erst um 1980 abgeschlossen. Dabei lag das Hauptaugenmerk auf der Optimierung der Landnutzung im Sinne der Autarkie der DDR-Landwirtschaft.

In Folge der Wiedervereinigung fand ab 1990 ein Paradigmenwechsel statt. Der Fokus lag nun darauf, sowohl die Belange der Landwirtschaft und des Naturschutzes als auch den Schutz der Elbunterlieger vor Hochwasser in Einklang zu berücksichtigen.