Koordinierungsstelle Quitzöbel
Die Koordinierungsstelle setzt sich zusammen aus Vertretern der Wasserwirtschaftsverwaltungen der Länder Sachsen-Anhalt (Leitung), Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen und der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) sowie seit 2016 auch das Land Schleswig-Holstein als Mitglied mit Sonderstatus. Die Leitung der Koordinierungsstelle übernimmt das Land Sachsen-Anhalt.
Im Hochwasserfall erfolgt die Einberufung der Koordinierungsstelle Quitzöbel spätestens 24 Stunden nach der erstmaligen Prognose eines zu erwartenden Wasserstandes der Elbe von über 680 Zentimeter am Pegel Wittenberge. Als Grundlagen für die Arbeit der Koordinierungsstelle dienen die Geschäftsordnung, die Wehrbedienungsvorschrift für die Wehre der Wehrgruppe Quitzöbel, ein hydrologisches Simulationsmodell, hydrologische Grundlagendaten, Erfahrungswissen sowie die Hochwasservorhersagen des Landesbetriebes für Hochwasserschutz und Wasserwirtschaft Sachsen-Anhalt (LHW) für Elbe und Havel. Zu den Aufgaben der Koordinierungsstelle zählen die Ermittlung der Notwendigkeit sowie der Möglichkeiten einer Flutung der Havelniederung bei gefahrbringendem Hochwasser der Elbe. Dazu zählt beispielsweise auch, ob bei Notwendigkeit einer Flutung alle Polder für eine Elbscheitelkappung geflutet werden müssen, oder ob die Nutzung einzelner Polder oder nur des Havelschlauches für den Kappungserfolg ausreichend ist. Dies geschieht nach wasserwirtschaftlichen Kriterien und resultiert in der Erarbeitung einer Entscheidungsempfehlung für die Fachminister der Länder Brandenburg und Sachsen-Anhalt.
Die Koordinierungsstelle wird unabhängig von Hochwasserlagen mindestens einmal jährlich zu einer Übung einberufen.